Beschreibung ↓
Morphium, Alkohol, Tuberkoluse und Geiz. Im Zentrum von Eugene O’Neills amerikanischen Dramas steht eine Familie des 20. Jahrhunderts, die sich an nur einen einzigen Tag selbst bis ins Mark zugrunde richtet. Vater, Mutter und zwei Söhne – auf der Bühne nur ein Sofa, ein Ledersessel und ein riesiger Spiegel. Gegenseitiges Quälen, Anschuldigen, das Aussprechen brutaler Wahrheiten und Lebenslügen prägen dieses Miteinander.
Vater James war einmal ein großer Schauspieler, doch nun ist er ein geiziger Trinker, der seiner Frau Mary nur die billigsten Ärzte bezahlt. Lange ist sie mit ihrem Mann auf Tournee gewesen, bevor die Ärzte mit Morphium ihr Leben zerstörten; ein Zuhause konnte sie sich niemals aufbauen. In dieser Zusammenstellung haben sie ihren ältesten Sohn James zu einem Säufer und seinen jüngeren kranken Bruder Edmund zwischen Schuld und Leid aufgezogen.
Die Lebenslügen aller Familienmitglieder zerbröckeln, wenn die Figuren miteinander konfrontiert werden. Die von Selbstbetrug getränkte Fassade von familiärer Zufriedenheit lässt sich nicht lange aufrechterhalten. Lange zurückliegende Ereignisse haben unheilbare Wunden hinterlassen. Über allem steht dabei die Schuldfrage. Ist der notorische Geiz des Vaters wirklich für Mutters Sucht und den Tod eines weiteren Sohnes der Familie verantwortlich? Hat James seinen Bruder absichtlich mit Masern angesteckt? Aus seinen Sprösslingen lebensuntüchtige gemacht? Und wer wird Edmund in eine kostengünstige staatliche Heilanstalt abschieben?
Das Stück, gilt heute als eines der besten amerikanischen Stücke aller Zeiten und wurde unter anderem mit einem TONY Award als bestes Stück der Spielzeit 1956/1957 ausgezeichnet. Außerdem erhielt O’Neill für das eindringliche Werk, drei Jahre nach seinem Tod, seinen 4. Pulitzer-Preis für Drama. Das Schlosspark Theater Berlin zeigt das Stück in herausragender Inszenierung von Torsten Fischer und mit Peter Kremer in der Rolle des Vaters.
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Pressestimmen ↓
„Sehenswert und berührend. Eines langen Tages Reise in die Nacht erhielt 1957 den Pulitzerpreis. Doch an Aktualität hat das Stück des Literatur-Nobelpreisträgers bis heute nichts verloren. Großes unverfälschtes Theater, wie es von Zeit zu Zeit einfach sein muss, wird von einem durch und durch schauspielerisch überzeugendem Team geboten. Der aufbrausende Applaus am Ende des Stückes klingt ebenso anerkennend wie erlösend zugleich, ein wenig Bedrückung bleibt wohl in jedem zurück.“
Tagesspiegel
„Ein absolut sehenswerter, sensationeller Theaterabend. Torsten Fischer hat das Drama atmosphärisch dicht und intensiv mit einem grandiosen Schauspieler-Quartett inszeniert.“
Berliner Morgenpost